Moderne Automotive-Fotografie: Porsche 911 Targa 4 GTS
Porsche 911 Targa 4 GTS
Die Automotive-Fototgrafie kommt mit ganz eigenen Herausforderungen als andere Kategorien wie zum Beispiel Portraits. Autos bringen zwar keine eigenen Befindlichkeiten mit, trotzdem muss auf einiges geachtet werden. Vor allem braucht es Platz und die richtige Location. Für deren Recherche für ein Shooting eines Porsche 911 Targa 4 GTS war Offenblende-Fotograf Ricci zuständig. Und weil Chancen genutzt werden müssen, wenn sie sich auftun, tat er genau das, schnappte sich den Wagen nach Ende des eigentlichen Shootings und nutzte die blaue Stunde, um ein außergewöhnliches Auto in außergewöhnlicher Atmosphäre abzulichten. Wir haben uns mit dem Fotografen über die Besonderheiten und Trends bei der Automotive-Fotografie unterhalten.
Was ist die Herausforderung bei der Automotive-Fotografie?
Das Wichtigste ist, die Formen und Konturen des Autos herauszuarbeiten, die Linien in den Längsseiten, die dem jeweiligen Modell seinen Charakter geben. Der Licht- und Schattenverlauf muss diese Linien genau abbilden. Vor allem, wenn outdoor fotografiert wird, muss man auf Reflexionen achten. Wird das Licht oder die Sonne an vorteilhaften Stellen reflektiert? Was spiegelt sich noch von der Umwelt im Lack? Die Reflexionen dürfen nicht vom Auto ablenken.
Die Bilder sind in der sogenannten blauen Stunde entstanden, die Zeit, in der die Sonne untergeht. Das war einfach ein toller Himmel. Zusätzlich habe ich geblitzt, um die richtigen Highlights auf dem Wagen zu erzielen.
Welche Rolle spielen die Reifen?
Der Lenkeinschlag spielt eine Rolle. Entweder stehen die Reifen ganz gerade oder sie werden so eingeschlagen dass die Felge zur Kamera steht. Das sieht oft vorteilhafter aus, wenn der Wagen von schräg vorne abgebildet wird.
Es wird oft gesagt, dass bei Autos viel in der Postproduktion passiert.
Klar, es werden sogar ganze Autos einfach in den fotografierten Hintergrund montiert. Und generell ist eine hochwertige Bildbearbeitung wichtig. Ich bin aber ein Freund davon, nach dem Shooting so wenig Zeit wie möglich am Rechner zu verbringen. Ich versuche auf so viel wie möglich schon am Set zu achten. Autos fotografiere ich im Freien zum Beispiel nur mit Polarisationsfilter, mit dem direkt Reflexionen und Spiegelungen im Lack rausgeholt werden. Klar kommt es schonmal vor, dass ein Gully oder Straßenschild herausretuschiert werden muss.
Kannst du Trends erkennen, was Automarken bei der Fotografie nachfragen?
Der Trend geht zu urbanen Settings. Während lange Natur und Landschaft gefragt waren, soll heute eher ein City-Lifestyle abgebildet werden.